Großer Andrang bei der fünften Pilzausstellung der Pilzfreunde Landshut
Über 170 verschiedene Pilzarten konnten die fast 700 Besucher der fünften Pilzausstellung der Pilzfreunde Landshut am Wochenende im Hans-Carossa-Gymnasium eingehend studieren. Erläutert wurden die Pilze vom Pilzsachverständigen und Vereinsvorstand Alfred Hussong; ihm zur Seite standen die von ihm ausgebildeten Pilzberaterinnen und –berater des Vereins. Zahlreiche weitere fleißige Helfer wirkten am Aufbau und Abbau der Ausstellung mit und sorgten unter anderem für die liebevolle Dekoration sowie für Kaffee und Kuchen und eine Brotzeit. Zahlreiche Schautafeln, zwei Vorträge und ein Büchertisch zum Probelesen rundeten die rundum gelungene Veranstaltung ab.
Im Mittelpunkt der Ausstellung standen freilich die Pilze. Immer wieder nachgefragt waren vermeintliche einfache Arten wie der Falsche Pfifferling und wie man ihm vom Echten Pfifferling unterscheiden kann. Ebenso im Mittelpunkt giftige und ungiftige Champignonarten, die oft nebeneinander im Garten wachsen und sehr leicht verwechselt werden können. Auch der vermeintlich leicht zu bestimmende Parasol stellte sich bei genauerer Kenntnis der Materie häufig als ein anderer Riesenschirmpilz heraus. Eingehend wurden zu den beliebten Speisepilzen stets die giftigen Doppelgänger erläutert. Im Schaukasten mit Glasdeckel mussten die tödlich giftigen Pilze bleiben, darunter gleich mehrere Grüne Knollenblätterpilze und Pantherpilze mit ihren deutlich sichtbaren Merkmalen. Auch seltene Arten wie das Eselsohr oder ein Hasenstäubling fanden den Weg in die Ausstellung und wurden manchmal auch von Besuchern vorbeigebracht. Die durften übrigens auch ihre vollen Pilzkörbe zur Bestimmung mitbringen – und das kostenlose Angebot wurde gerne genutzt. Speziell für Kinder hielt Laura Schmidbauer am Sonntag einen gut besuchten Vortrag; bereits am Samstag referierte Thomas Oberhofer zum Thema „Gift und Speisepilze“, zu dem sich zahlreiche Teilnehmer einfanden.
Auffällig viele junge Besucher fanden in diesem Jahr erstmals den Weg zur Landshuter Pilzausstellung, die wegen Corona zwei Jahre pausiert hatte. Im Studium der Schautafeln, im Gespräch und bei den Vorträgen ließen sich viele Grundlagen lernen. So unterliegen manche Pilze wie zum Beispiel die Saftlinge einem Sammelverbot und auch bei den Sammelmengen gibt es Grenzen: Geringe Mengen für den Eigenverbrauch sind bei Arten wie Steinpilz, Pfifferling, Birkenpilzen und Morcheln erlaubt – den Wald leer räumen aber nicht. Oft beantwortet werden mussten auch Fragen zur radioaktiven Belastung von Pilzen, die im Landshuter Raum gottseidank nicht so hoch ist wie andernorts. Hier liegt die Empfehlung bei höchstens einem Waldpilzgericht von rund 400 bis 500 Gramm pro Woche.
Am Sonntag gegen 16 Uhr schloss die sehr gelungene und mittlerweile überregional bekannte Veranstaltung, die von den Besuchern rundum gelobt wurde. „Schön habts es gmacht“ war sehr oft zu hören. Und auch die Pilzfreunde waren vom Erfolg der Ausstellung sehr angetan.
Wer es ganz genau wissen möchte: Bei den regelmäßigen Vereinsabenden der Pilzfreunde Landshut lässt sich noch viel mehr über Pilze lernen, als das in zwei Tagen möglich ist. Alle Termine finden hier im Terminkalender!