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Aktuelles
2018Sommerwanderung
Pilze und Trockenheit – das geht gar nicht. „Es wachsen heuer so gut wie keine Pilze“, berichtet Alfred Hussong, langjähriger Vorsitzender der Pilzfreunde. „Für die Schwammerl war es viel zu trocken“. Das stimmt. Allerdings stammt dieses Zitat bereits aus dem Jahr 2015. Dass es heuer schon wieder so ein schlechtes Jahr werden könnte, stellt die Geduld der Pilzfreunde Landshut auf eine harte Probe.
Bereits im April musste die jährliche Frühjahrs-Wanderung der Landshuter Pilzfreunde ausfallen, weil es wegen Dürre nichts zu finden gab. Die Absage drohte nun auch der Sommerpilz-Exkursion. Aber da die Mitglieder bereits auf eine Wanderung verzichten mussten, entschloss man sich mehrheitlich nun doch zur Exkursion. Die Erwartungen reduzierte man im Vorfeld auf ein Minimum.
Dass es dann trotzdem fast 30 (!) Mitglieder der Pilzfreunde wurden, die sich kürzlich in Unterglaim bei der Tafernwirtschaft Emslander trafen und zur Wanderung ins nahe Klosterholz aufmachten, war schon bemerkenswert. War vielleicht doch mehr drin als gedacht? Schließlich fanden sich bereits nach kurzer Zeit ein Rotrandiger Baumschwamm und ein - auf freiem Feld nicht genauer bestimmbarer - Faserling. Mehr als ein Strohfeuer war das allerdings nicht. Die Fachfrauen und –männer unter der Führung des Zweiten Vorsitzenden Thomas Oberhofer erkannten schnell, dass sie zwar in guten Pilz-Wäldern waren, dass man sein Glück aber auch nicht erzwingen kann.
Des einen Freud ist des anderen Leid, so sagt man ja, und die Freud haben in diesem Jahr offensichtlich die Himbeeren. Denn Himbeeren fanden die Pilzfreunde reichlich. Und so zeigte sich bald, dass man eine pilzarme Exkursion auch für andere Sachen gut nutzen kann: dem Kennenlernen neuer Mitglieder zum Beispiel, dem Naschen von Himbeeren oder dem Bestimmen von Pflanzen. So fanden sich unter anderem Beinwell, Johanniskraut, Roter Holunder, Kohldistel oder Bachminze und noch vieles mehr und so mancher Teilnehmer überraschte mit seinen Kenntnissen. Das Highlight unter den Pflanzen war zweifellos der Riesenbärenklau. Die stattliche Pflanze, die mannshoch werden kann, enthält den Giftstoff Furocuramin und ist im Moment in aller Munde. Oder besser gesagt: Genau da sollte sie nicht sein, denn der Kontakt mit der Pflanze und dem Pflanzensaft führt zu verbrennungsähnlichen Hautreaktionen, großen Blasen und starken Schmerzen. Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene sollten sich fernhalten und die nach Europa eingeschleppte und sich ausbreitende Pflanze kennen.
Unter den Baumpilzen, die mit der Trockenheit besser zurechtkommen als Bodenpilze, zog vor allem der Zunderschwamm die Aufmerksamkeit auf sich. Teile des Zunderschwamms wurden früher zum Feuermachen verwendet; aber auch lederähnliche Taschen und Beutel wurden und werden heute noch aus ihm gefertigt, was kaum jemand weiß und Thomas Oberhofer sachkundig erklärte. Des Weiteren fand sich schließlich doch noch eine nicht ganz so bekannte Täublingsart – nämlich der Violettstielige Pfirsichtäubling – und zu guter Letzt, schon am Ende der über zweistündigen Wanderung, noch ein Maipilz, auch Mairitterling genannt. Beide Pilzarten sind essbar, aber wenig bekannt.
Bei einer Brotzeit in der Tafernwirtschaft Emslander ließen die Pilzfreunde die Exkursion schließlich mit einer Stärkung im gemütlichen Beisammensein ausklingen. Fazit: Auch bestes Sommerwetter kann einem Pilzfreund die gute Laune nicht verderben!
Und falls es heuer doch noch einmal regnet, hier noch die wichtigsten Grundregeln für Pilzesammler: Keine Pilze verzehren, die man nicht selbst hundertprozentig bestimmen kann. Im Zweifel einen geprüften Pilzberater aufsuchen. Pilze immer luftig, am besten in einem Korb, transportieren und noch am gleichen Tag verzehren. Keine verdorbenen Pilze verwenden. Vor dem Verzehr immer mindestens 20 Minuten durchgaren - manche Pilze enthalten Gifte, die erst durch Erhitzen zerstört werden und sind roh giftig, zum Beispiel die bekannte und beliebte Rotkappe. Hilfe und Beratung bei einem Verdacht auf Pilzvergiftung kann rund um die Uhr beim Giftnotruf in München unter der Nummer 089/19240 eingeholt werden. Alle Infos und Neuigkeiten und Termine zu den Pilzfreunden Landshut finden sich wie immer im Internet unter www.pilzfreunde-landshut.de

Pilzvergiftung?

Notruf:
112

Giftnotruf München: 
089 - 19240

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Feldnotizen
(zum Dokumentieren der Pilzfunde im Wald)

Flyer
(aktueller Flyer der Pilzfreunde Landshut)